Mit den Tolerantia Awards werden jährlich Menschen, Einrichtungen oder Gruppen für herausragendes Engagement gewürdigt, die demokratische Prinzipien wie Gleichberechtigung, Solidarität, gesellschaftliche Vielfalt und Toleranz sowie Einsatz gegen Homophobie, Rassismus, gegen jede Form von gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit im eigenen Land, in Europa und darüber hinaus stärken.
Die Preisträger*innen 2025 sind:
- Polizei Berlin (Deutschland), für Verdienste um ihr Engagement gegen LSBTIQ+ -feindliche Diskriminierung und Hassgewalt, die wir vorbildlich für ganz Deutschland halten.;
- Die Schwestern der perpetuellen Indulgenz (Frankreich), die Scham durch Freude sühnen und Liebe verbreiten wollen, um Hass zu bekämpfen, sowie der Prix Gouincourt (Frankreich), der lesbische Literatur noch sichtbarer macht;
- Mirosława Makuchowska (Polen), die als Koordinatorin und spätere Direktorin der KPH (Kampagne gegen Homophobie) Strategiekampagnen und Bildungsprogramme entwickelte, die zu tiefgreifendem Wandel in Polen beitrugen;
- Lady Portia Di Monte (Nordirland), alias Marcus Hunter-Neill, ist eine unbestrittene und tragende Säule der Drag-Szene sowie ein Leuchtturm der Liebe und Solidarität innerhalb der nordirischen LGBTQIA+-Communities.
Statement VelsPol Berlin-Brandenburg e.V. zum Tolerantia Awards 2025
Wir als VelsPol Berlin-Brandenburg freuen uns sehr, dass in diesem Jahr der Tolerantia Award an die Polizei Berlin geht und sagen herzlichen Glückwunsch.
Es war ein langer Weg hin, dass sich die Polizei Berlin als eine queerfreundliche Polizei entwickelte. Dies lag und liegt insbesondere an das Engagement vieler Protagonisten innerhalb der Polizei. Angefangen von Heinz Uth, als ersten Ansprechpartner für gleichgeschlechtliche Lebensweisen, über Uwe Löher, Maria Tischbier, Harald Kröger, Sebastian Stipp hinzu Anne von Knoblauch und Michael Späth.
Aber auch die vielen Kolleginnen und Kollegen der Polizei, die sich intensiv für eine Sensibilisierung gegenüber LSBTIQ* einsetzen und sich tagtäglich innerhalb des Dienstes einbringen haben zu diesem Erfolg beigetragen. Hier seien die vielen Multiplikatoren in den Direktionen und auch die Mitarbeitenden im Landeskriminalamt, die im Bereich des polizeilichen Staatsschutzes die angezeigten Straftaten bearbeiten und entsprechende Ermittlungen einleiten oder sich auch im Bereich der Prävention um die Belange der Opfer queerfeindlicher Gewalt kümmern, zu erwähnen.
Seit Gründung unseres Landesverbandes vor über 30 Jahren haben wir die Polizei Berlin intensiv unterstützt und haben für eine Sichtbarkeit innerhalb der queeren Community gesorgt. Auch wenn wir ab und an Problemfelder ansprechen sorgt dies auch für eine Verbesserung innerhalb der Polizei Berlin. Viele Aktionen innerhalb der Polizei, wie das Hissen der Regenbogenfahne vor dem Polizeipräsidium seit 2008 oder auch das Benefizkonzert GEMEINSAMBUNT haben wir unterstützt und werden dies auch weiterhin tun.
Nun heißt es aber auch, sich nicht auf den Erfolg auszuruhen. Es gibt weiterhin viel zu tun, um der wachsenden Queerfeindlichkeit entgegenzutreten. Dies zeigen die vielen Angriffe auf unsere queere Infrastruktur oder auch auf queere Personen. Die steigenden Bedrohungen gegen CSD-Veranstaltungen durch rechte Gruppen zeigen dies eindringlich.
Noch einmal herzlichen Glückwunsch an die Polizei Berlin für die Auszeichnung und macht weiter so.
