Am Freitag, dem 13. September 2024 erlag unser langjähriges Ehrenmitglied einem Krebsleiden.

Mit ihm verliert unser Landesverband und auch die anderen VelsPol-Organiosationen einen warmherzigen, engagierten und sympathischen Wegbegleiter.

Jens Dobler und die Polizei, das war am Anfang keine Liebesgeschichte. Denn die Polizei war die Organisation, die den Paragrafen 175 StGB mit Leben füllte. Polizisten in Zivil und Uniform standen für die Verfolgung homosexueller Männer, stellten ihnen auf Klappen und Cruising-Areas nach.

Der schwule Historiker und Autor hatte kein Verständnis für schwule Männer, die in den Zeiten des § 175 StGB bei der Polizei arbeiteten. Doch dann, nach einigen, intensiven Einzelgesprächen erkannte er das persönliche Leid und den inneren Druck dieser Männer. Er änderte seine Meinung von einem »Selbst schuld, wenn sie leiden« zu einem »Da muss man was tun«.

Ihm ist es zu verdanken, dass es 1994 zu einem ersten Treffen queerer Polizeibediensteter in der Akademie Waldschlösschen bei Göttingen kam. Dies war die Geburtsstunde unseres Verbandes. Aus dem ersten bundesweiten Treffen entwickelten sich jährliche Zusammenkünfte, die später in die organisierten Bundesseminare aufgingen. Auch gründeten sich 1994 die ersten Landesverbände in Nordrhein-Westfalen und Baden-Württemberg. Ein Jahr später dann auch unter seiner Mitwirkung zusammen mit Heinz Uth unsere Landesorganisation.

Sein Engagement und seine Unterstützung, die wir in den vergangenen 30 Jahren erfahren haben, wird immens fehlen. Vor zehn Jahren erhielt Jens Dobler als erster Preisträger für seine Arbeit den VelsPol-Ehrenpreis.

Wir wissen, wen wir mit Jens Dobler verlieren und werden sein Andenken in Ehren halten.