VelsPol - der Verband lesbischer und schwuler Polizeibediensteter - vertritt seit 20 Jahren die Interessen seiner Mitglieder, auch gegenüber dem Dienstherren. Die Landesgruppe Berlin-Brandenburg, die sich auch um die Belange Sachsens, Sachsen-Anhalts und Thüringens kümmert, hat Anfang August eine Fachgruppe Justiz gegründet.

"Wir haben festgestellt, dass die Probleme bei der Polizei und in der Justiz, also der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Gerichte, Strafverfolgungs- und Strafvollzugsbehörden, im Grunde gleich sind. Wir ziehen ja alle an einem Strang." erklärt Felix Zabel, Sprecher der Fachgruppe Justiz. Noch immer erfahren homo-, inter- und transsexuelle Mitarbeiter*innen in ihren jeweiligen Behörden nicht die Tolereanz und Akzeptanz, die in der heutigen Zeit erwartet werden kann. Dies betrifft sowohl den Umgang von Vorgesetzten mit homo-, inter- oder transsexuellen Kolleg*innen als auch den Umgang der Mitarbeiter*innen untereinander. "Mobbing ist geradezu an der Tagesordnung", so Zabel.

Aus Sicht von VelsPol ist es geboten, dass Polizei und Justiz homo-, inter- und transphobe Straftaten einheitlich bewerten und eine konsequente Strafverfolgung betreiben. Zabel weiter: " Beleidigungen gegen die sexuelle Orientierung oder Identität sind für die Opfer sehr verletzend und rütteln an den Grundfesten des eigenen Ichs. Es nutzt nichts, wenn die Polizei diese Straftaten aufklärt, die Justiz jedoch kein Strafverfolgungsinteresse sieht und die Verfahren sanktionslos einstellt." VelsPol fordert daher, dass im gesamten Bundesgebieit die Strafverfolgungsbehörden das Thema homo-, inter- und transphobe Straftat mit besonderem Augenmerk verfolgen.

Die Fachgruppe hat daher bereits damit begonnen, Kontakt zu Landesregierungen und Generalstaatsanwaltschaften aufzunehmen, um diesem Ziel näher zu kommen.

"Die Erweiterung des Angebotes für Justizangehörige stellt eine Bereicherung der Verbandsarbeit dar. Die Fachgruppe kann aus unseren Erfahrungen im Kampf gegen Diskriminierung, Ausgrenzung und gegen Homo- und Transphobie für ihre bevorstehende Arbeit intensiv Nutzen ziehen."  so der Landesvorsitzende Marco Klingberg.